Die Zeit drängt

Die Energiewende hin zu erneuerbaren Energiequellen ist zum einen eine umweltpolitische Notwendigkeit im Hinblick auf den jetzt schon deutlich spürbaren Klimawandel, zum anderen politisch beschlossene Sache. Im Klimaschutzgesetz 2024 wird die CO2-Neutralität Deutschlands als Ziel für das Jahr 2045 festgelegt. Eine zügige Umsetzung gibt vor allem zukünftigen Generationen die Chance, in einer Welt mit intakter Natur und ohne eine wachsende Anzahl von Naturkatastrophen wie Hitzewellen, Dürren, schweren Stürmen und Überschwemmungen zu leben. Siehe hierzu auch den Artikel auf tagesschau.de, der aufzeigt, dass dies alles keineswegs Panikmache ist, sondern sehr real.

Um die CO2-Neutralität Deutschlands im Jahr 2045 zu erreichen, ist ein jährlicher Zubau von Windenergieanlagen von 15-20 GW notwendig. Im Jahr 2023 wurden aber nur 2,9 GW zugebaut. Diese Lücke gilt es zu schließen. Ein Abwarten und Beharren auf dem Status quo wäre ökologisch fatal und vor allem sehr teuer: Jede Tonne CO2, die jetzt verhindert wird, kostet hundertfach weniger als die Schäden, die sie in Zukunft verursacht.

Für Weilburg stellt sich nur die Frage, inwieweit die Stadt und ihre Bürger in diesem Prozess ihre Interessen wahren und ihn mit gestalten wollen !

Nach dem Bundesbaugesetzbuch (BauGB) § 35 stellt die Errichtung von Windkraftanlagen ein privilegiertes Bauvorhaben dar, für das die Gemeinde in ihrem Flächennutzungsplan Windvorrangflächen ausgewiesen hat. Es ist lediglich eine Frage der Zeit, bis alle diese Flächen bebaut werden. Es stehen viele Interessenten bereit. In Hasselbach wird bereits ein privater Betreiber zwei Anlagen errichten. Es bleibt der Stadt also nicht mehr viel Zeit, um eigene Anlagen zu errichten, über deren Energie sie verfügen kann.

Die Stadtwerke Weilburg wären aus mehreren Gründen unser bevorzugter Partner: 
Bereits 2016 hatten die Stadtwerke die Planung zur Errichtung von Windkraftanlagen auf dem Hermannskopf bis zur Unterschriftsreife gebracht.
Leider wurden diese Pläne politisch zu Fall gebracht u.a. durch einen Beschluss der Mehrheit in der Weilburger Stadtverordnetenversammlung. Mit dieser Planung haben die Stadtwerke unter ihrem engagierten Leiter ihre Kompetenz und Eignung unter Beweis gestellt. Ihre Fähigkeit, die Planung von 2016 zu aktualisieren und in die Tat umzusetzen, steht außer Frage.

Die Stadtwerke dienen der Daseinsvorsorge für alle Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde. Sie versorgen sie zuverlässig und zu stabilen Preisen mit Wasser, Elektrizität und Gas. In der Versorgungskrise in Folge des Ukrainekrieges haben sie dies erneut unter Beweis gestellt. Die Stadtwerke befinden sich zu 60% im Besitz der Stadt und unterstehen insofern einer demokratischen Kontrolle. Damit ist garantiert, dass sie ihre Geschäftspolitik an den Interessen der Weilburger Bürgerschaft und nicht am Gewinninteresse Dritter orientieren. Die Stadtwerke verfügen über ein eigenes Netz und damit haben sie die Möglichkeit, Stromtarife nach dem Erneuerbare Energiegesetz unter dem Markpreis anzubieten.

Weilburg verschenkt Geld

Weilburg verschenkt jedes Jahr bis zu 1,2 Millionen Euro aus den möglichen Einnahmen durch Windenergieanlagen und Freiflächen-Photovoltaik. Ein Beispiel: Der Windpark Mengerskirchen, bestehend aus drei Windrädern mit insgesamt 7,2 MW Leistung spült jedes Jahr ca. 680.000 Euro in die dortige Stadtkasse durch Pachten, Sonderpachten, Gewerbesteuer und Gewinnbeteiligung. Durch Gründung einer Energiegenossenschaft und durch ein Betreibermodell zusammen mit den Stadtwerken Weilburg wären Einnahmen über 300.000 Euro jährlich durch einen Windpark leicht zu erreichen. 
Hier eine historische Übersicht über die verpassten Chancen von 2016 bis heute.

Unser Vorgehen

Mit Informationsveranstaltungen möchten wir über unser Anliegen aufklären und für Unterstützung werben. In einem Bürgerentscheid soll die Bürgerschaft die Möglichkeit erhalten, den politischen Rahmen für eine Energiewende in Weilburg zu setzen.Darüber hinaus beabsichtigen wir, eine Energiegenossenschaft zu gründen. Sie bietet die Möglichkeit sich finanziell und organisatorisch für eine Energiewende unter demokratischer Kontrolle zu engagieren.
Weilburg kann es sich ökonomisch und ökologisch schlicht nicht leisten, den Bau von Windenergieanlagen oder Freiflächen-PV Anlagen aufzuhalten !